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Erste Hilfe am Hund

Der ein oder andere ist vielleicht noch in der Lage einem Menschen in einer Notfallsituation zu helfen. Aber was tun, wenn der Hund eine tiefe Schnittwunde wegen einer Glasscherbe hat, gebissen wurde, oder einem allergischen Schock unterliegt? Als Erstes gilt auch hier: Keine Panik!



Um für eine der genannten Beispiele gewappnet zu sein, empfiehlt es sich einen Erste Hilfe Kurs für Hunde zu belegen, oder sich wenigstens so gut es geht zu informieren!



Hier sind Links für Erste Hilfe Kurse:

http://www.johanniter.de/aus-und-weiterbildung/erste-hilfe-kurse/erste-hilfe-am-hund/

http://www.dogs-academy.de/training/kursangebot/erste-hilfe-kurs/

http://www.muenchen-tierarzt.de/aktuelles.php

http://www.freude-am-hund.info/?Seminare:Erste_-_Hilfe_Seminare



Eine wirklich sehr gute Homepage mit allen wichtigen Infos ist diese hier: http://www.erste-hilfe-beim-hund.de/

Bitte nehmt euch die Zeit und klickt euch bei der Homepage durch, euer Hund wird es euch danken und Ihr tut euch selbst auch einen großen Gefallen!



Was tun am Unfallort ?

A = Atemwege kontrollieren, ggfs. Freimachen
B = Beatmung bei Atemstillstand
C = Circulation, d. h., Kreislauf überprüfen, ggfls. Herzmassage



Der Puls ist im Beckenbereich zu fühlen, er ist beim Hund immer unregelmäßig, ein Hund hat ca. 10-30 Atemzüge pro Minute



Künstliche Beatmung

Den Kopf des Hundes strecken und bei geschlossenem Fang eine Mund - zu -Nase Beatmung machen, d. h. ca.  20 x pro Minute feste im eigenen Atemrhythmus in die Nase des Hundes blasen, danach die Schleimhautfarbe kontrollieren, sie muss rosa sein, blau bis lila deutet auf Atemnot hin.



Herzmassage
Den Hund in Seitenlage bringen, ein Kissen unter den Brustkorb legen, die linke Hand flach auf den Brustkorb legen und mit dem rechten Handballen 10 - 15 kurze Stöße auf die linke Hand "Salven" ausführen (beim Chi statt der ganzen Hand 2 -3 Finger) Dann 2 x beatmen und die Schleimhautfarbe prüfen, ggfls. wiederholen Wichtig ist, dass die Stöße fest genug ausgeführt werden



Wichtige Regeln beim bewusstlosen Hund
- Seitenlage, dann möglichst nicht mehr bewegen (Rückenmarksverletzung!)
- Kein Einflössen von Medikamenten ! Gefahr des Verschluckens --> Aspirationspneumonie
- Auskühlung verhindern
- Bei Blutverlust (äußerlich oder innerlich) zusätzliche Kreislaufstabilisierung durch elastische Binden an den Hintergliedmaßen bis zum Oberschenkel (verringert die Schockgefahr)
- Wenn möglich, Körpertemperatur messen --> gibt Hinweise auf die Schwere des Geschehens
Kontrolle von Atmung und Kreislauf



Wichtige Regeln bei blutenden Verletzungen
- Unterscheidung zwischen arterieller (blutet stoßweise, hellrot ) und venöser (sickert langsam, dunkelrot) Blutung
- Fingerkompression bei arterieller Stoßblutung
- Druckverband anlegen, erst Mullkompresse, dann Mullbinde
- Beim durchbluten den Erstverband nicht entfernen (Zerstörung des Fibringerüstes) sondern einen 2. Verband mit stärkerem Druck darauf setzten
- Nur im äußersten Notfall Gliedmaßen abbinden
- Absolute Ruhigstellung des Patienten
- Kühlkompressen oder Eiswürfel in der Plastiktüte leisten gute Dienste
- Offene Bauchwunden unbedingt mit nassem Tuch abdecken



Erkennen von Notfallsituationen
Jede plötzliche Abweichung vom normalen Verhalten, z.B. Apathie, Futterverweigerung, mag nicht mehr spazierengehen, zeigt keine Freue beim Wiedersehen, angestrengte Atmung

Abweichung von der normalen Körpertemperatur, daher in solchen Situationen immer Fieber messen

< 38 Grad = Untertemperatur (sehr gefährlich)
> 39 Grad = Fieber

Alle Wunden, die größer als 2 cm sind, müssen innerhalb der sogenannten 8 Stunden Grenze chirurgisch versorgt werden (es bildet sich sonst nekrotisches Gewebe)

Lahmheiten, bei denen die betroffenen Gliedmaßen überhaupt nicht mehr belastet werden oder Lahmheiten mit äußerlich erkennbaren Verletzungen müssen ebenfalls sofort behandelt werden



Inhalt einer Ersten-Hilfe Apotheke
- Thermometer
- Schere
- Pinzette (innen geriffelt)
- Zeckenzange
- Einwegspritze
- Maulkorb
- Mullbinden
- Verbandsmull
- Leukoplast
- Vaseline Betaisodona Lösung (Desinfektion)-
- Ringer Lösung (Spülung) = Kochsalzlösung
- Frubiase-Calcium Ampullen (Allergien, Insektenstiche
  (das Mittel wird über Zunge und Schleimhaut vom Körper aufgenommen, rezeptfrei in der Apotheke
- Heil- und Wundsalbe (gegen das Verkleben von Verbänden)

Alle Verbände, die dem Hund angelegt werden, erst mit Heil- und Wundsalbe bestreichen, die Mullbinde mit Leukoplast befestigen - Verbände müssen grundsätzlich täglich gewechselt werden. Wird der Hund sofort dem TA vorgeführt, reicht eine sterile Wundauflage.



Mögliche Verletzungen und ihre Erstversorgung
- Augenlid eingerissen - muß unbedingt innerhalb 8 Stunden genäht werden
- Verätzungen - mit Wasser spülen, das Auge mit einem feuchten Tuch abdecken, sofort den TA aufsuchen
- Hornhautverletzungen, wie z. B. Fremdkörper - nichts unternehmen - sofort den TA aufsuchen, beim Versuch,
  einen Fremdkörper zu entfernen, kann das Auge auslaufen
- Fremdkörper in der Nasenhöhle - wenn der Hund brav ist, versuchen den Fremdkörper vorsichtig zu entfernen,
  Achtung evtl. Widerhaken - sofort TA
- Fremdkörper im Gehörgang, Achtung dieser verläuft im rechten Winkel, sofort TA
- Fremdkörper im Gaumen, sofort TA
- Knochensplitter zwischen den Zähnen, versuchen mit Pinzette zu entfernen, sonst TA
- Riss oder Loch im Ohr - desinfizieren, Mullbinde fest andrücken bis die Blutung steht, bei grossen
  Verletzungen innerhalb der 8 Stunden-Frist zum TA
- Riss im Ballen - desinfizieren, diese Risse werden nie genäht sondern heilen alleine, allerdings ist unter
   Umständen die Gabe von Antibiotika  nötig.



Insektenstiche
Stiche an Bein, Fuß oder Ballen sind in den meisten Fällen nicht so schlimm - kühlen und beobachten, evtl. Frubiase-Calcium-Ampulle verabreichen. Der Hund sollte allerdings beobachtet werden, bei großer Schwellung zum TA



Hitzschlag
Äussert sich in folgenden Symptomen - starkes hecheln, unruhiges Verhalten, Erbrechen, Durchfall, Apathie, es kann zu Nieren- und Herzversagen führen
Den Hund sofort in die kalte Badewanne, See, Dusche = Schocktherapie



Epileptische Anfälle
Den TA nach den genauen Ursachen forschen lassen, bei Anfällen den Hund beruhigen und streicheln, bei schweren Fällen kann der TA für Notfälle Valium verschreiben, das dem Hund sofort gespritzt bzw. über Klistier verabreicht wird. Hunde mit dauerhaften Anfällen erhalten entsprechende Medikamente



Verbrennungen
Kaltes Wasser - sofort zum TA



Ertrinken
an den Beinen hochhalten, schütteln, auch schleudern, Wiederbelebungsmaßnahmen ergreifen



Akute Atemnot
Kann verschiedene Ursachen haben, z.B. Herzklappenfehler, Muskelschwund, sofort TA. Den Hund nicht liegend transportieren, da es z.B. zu einem Wasserrückstau in die Lunge kommen kann



Vergiftungen

Mögliche erste Anzeichen: Anderes Verhalten, Erbrechen und/oder Durchfall, Krämpfe, zittern, Lähmungen, veränderte Pupillen, rote Tupfen auf der Schleimhaut, Ober oder Untertemperatur. Sofort zum TA



Knochenbrüche
Offene Frakturen oder ein Loch im Gelenk mit feuchten Tüchern abdecken, damit das Gewebe nicht austrocknet, beim Transport das Gelenk polstern und sofort zum TA



Ohrverband
Ohren nach hinten über den Kopf klappen, eine Mullbinde darunterlegen, mit Leukoplast schließen oder Mull in die Ohrmuschel, mit Leukoplast verbinden



Pfotenverband
Am Knie mit dem Verband beginnen, die Zehen mit Watte polstern, die Lauffläche dick mit Pflaster umgeben (Schuh anziehen)



Geburt
Tage vor dem Termin 3 x täglich Temperatur messen, die Temperatur geht 24 Std. vor der Geburt um 1 Grad runter. Von der ersten Wehe bis zum ersten Welpen sollten nicht mehr als 1,5 bis 2Stunden liegen, ebenfalls zwischen den einzelnen Welpen



Wenn das Muttertier nicht in der Lage ist:
- Nabelschnur durchtrennen
- Fruchthülle öffnen
- Den Welpen abreiben, notfalls schütteln und Herzmassage
- Schleim aus dem Maul entfernen

Steigt die Temperatur der Mutter über 39 Grad, sofort den TA verständigen

Magendrehung - Lebensgefahr (kommt fast nur bei großen Hunden vor)
Nie nach ausgiebigen Füttern den Hund überfordern, der Magen dreht sich einmal rum und es kommt zum  Aufgasen, (bis Fußballgröße) der Magen drückt dann auf Herz und Lunge, der Hund wird innerhalb von Minuten apathisch, sofort TA
Die Verluste sind trotz Operation sehr hoch.



Anmerkung zur 8 Stunden-Frist
Verletzungen, die innerhalb von 8 Stunden chirurgisch versorgt werden, können besser behandelt werden. Das Gewebe ist noch nicht abgestorben (nekrotisch). Nach 8 Std. wird das Gewebe nekrotisch und muss weggeschnitten werden. Damit wird die Wunde erheblich größer. Wird die Versorgung sofort eingeleitet, braucht unter Umständen nicht genäht werden, sondern die Wundflächen werden mit einem speziellen Klebstoff versorgt.



Tödlicher Frostschutz (ein Beitrag von http://www.chihuahua.klinga.org)

Meist ist es blau eingefärbt und riecht stark nach Spiritus, aber was harmlos erscheint, endet für manches Haustier tödlich. Gerade jetzt in der Winterzeit greifen Autobesitzer im allgemeinen zu Frostschutzmitteln (Glysantin) für die Scheibenwaschanlage. Kaum jemand weiß aber, dass dieses wirksame Wässerchen Ethylenglykol enthält. Eine Substanz die verheerende Folgen für Haustiere haben kann. Beim großzügigen Einfüllen verschüttete Pfützen der Substanz oder offen stehende Behälter in Garage oder Keller stehend, können zum tödlichen Cocktail für Hund und Katze werden. Ethylenglykol ist eine geruchlose, süßlich schmeckende Substanz, die insbesondere für naschhafte Katzen aber auch für Hunde eine Verlockung darstellt. Dabei können nur wenige Milliliter ausreichen, um einen oft tödlichen Vergiftungsmechanismus in Gang zu setzen. Aufgenommenes Ethylenglykol führt im Körper zur Bildung von Kristallen, die dabei hauptsächlich die Nieren und die Gehirngefäße schädigen. Die Folge sind schwere Nierenschäden oder tödliches Nierenversagen.
Vergiftungszeichen

Abhängig von der aufgenommenen Giftmenge treten nach der Aufnahme in einem Zeitraum von ein bis sechs Stunden die ersten Vergiftungsanzeichen auf. Im Akutfall reichen sie von torkelndem Gang über Erbrechen, beschleunigte Atmung und Krämpfe bis hin zur Bewusstlosigkeit. Bei schleichendem Verlauf sind vermehrter Durst und Harnabsatz die nur wenig charakteristischen Merkmale.
Erste Hilfe

Durch die Eingabe von Kohletabletten kann bereits vom Tierbesitzer Erste Hilfe geleistet werden. Dadurch wird die Aufnahme des Giftes vom Darm in den Körper verzögert. Allerdings ist hier wie bei jeder Vergiftung tierärztliche Hilfe schnellstens erforderlich. Je kürzer die Zeitspanne zwischen Giftaufnahme und Behandlung ist, desto größer ist die Überlebenschance solcher Patienten. Durch die Eingabe von Brechmitteln oder Magenspülung verhindert der Tierarzt, dass größere Giftmengen in den Blutkreislauf gelangen. Zur Aufrechterhaltung der Nierenfunktion und zur Beschleunigung der Giftausscheidung, werden den Tieren Infusionen gelegt. Ein Gegenmittel das mit Ethylenglykol vergiftete Tiere aber vor allem benötigen ist Alkohol. Dieser wird in Vene oder Bauchraum injiziert und ist in diesem Fall, von medizinischer Seite gesehen, eher zum Nutzen als zum Schaden des Organismus.



Dieser Text entstand nach viele Stunden Recherche und in Anlehnung an folgende Quelle: www.chihuahuahome.de

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